Seminare

Gehen wir zurück in der Geschich­te des IFAU, so sehen wir, dass die Pla­nung und Durch­füh­rung von Semi­na­ren dem Grün­dungs­ge­dan­ken des Ver­eins im Jahr 1989 am nahe­lie­gends­ten war.

Ende der 1980er-Jah­re war durch die vie­len Bür­ger­initia­ti­ven, die sich damals für den Erhalt intak­ter Natur ein­setz­ten, und einer Rei­he von Umwelt­ka­ta­stro­phen (Sau­rer Regen, Three Mile Island/Harrisburg, Tscher­no­byl,…), die das Leben der Men­schen teils mas­siv beein­träch­tig­ten, bereits ein gro­ßer Teil der Bevöl­ke­rung ‚für die Umwelt‘ sen­si­bi­li­siert. Umwelt­schutz war ‚in‘, nie­mand stell­te ernst­haft sei­ne Not­wen­dig­keit in Fra­ge. Das Ein­zi­ge, wor­an es noch man­gel­te, war das bereits ver­brei­te­te Fak­ten­wis­sen in ein tie­fe­res Ver­ständ­nis der Men­schen zu brin­gen. Uns war bewusst, dass die Men­schen vom Wis­sen zur Ver­hal­tens­än­de­rung kom­men mussten.

Genau hier setz­te das IFAU an: Wer bereit war, sein Leben ‚umwelt­ver­träg­li­cher‘ zu gestal­ten, dem soll­te das ent­spre­chen­de Know-how zur Ver­fü­gung gestellt wer­den! Auf der per­sön­li­chen Ebe­ne genau­so wie im Beruf und im sozia­len Umfeld.
In den von uns ent­wi­ckel­ten Semi­na­ren und Tagun­gen zu den The­men Umwelt­schutz, Öko­lo­gi­sches Bewusst­sein, Natur­na­hes Bau­en, Spiel­platz­ge­stal­tung und Ler­nen von der Natur wur­de es ver­mie­den, mit erho­be­nem Zei­ge­fin­ger auf die ver­meint­li­chen Übel­tä­ter zu zei­gen. Viel­mehr ging es dar­um, den Teil­neh­me­rIn­nen Denk­an­stö­ße und Hand­lungs­an­re­gun­gen zu lie­fern, die zu bewuss­ten per­sön­li­chen Ver­hal­tens­än­de­run­gen füh­ren soll­ten. Eine wesent­li­che Vor­aus­set­zung dafür war, die Umwelt wie­der mit allen Sin­nen wahr­neh­men zu ler­nen. Denn nur was man wahr­nimmt, kann man schät­zen, und erst was man schätzt, ist man auch bereit zu schützen!

Ziel­grup­pen waren Ein­zel­per­so­nen, Grup­pen, Schul­klas­sen oder auch Gemein­den und Institutionen.

Ange­bo­ten wur­den Semi­na­re zu unter­schied­lichs­ten The­men. Vie­le fan­den direkt in der Natur statt oder führ­ten die Teil­neh­me­rin­nen zu exter­nen Plät­zen, um Bei­spie­le in der Pra­xis zu erleben.
Fol­gen­de The­men­be­rei­che wur­den dabei mit Ver­an­stal­tun­gen bedient:

  • Natur­er­fah­rung mit allen Sinnen
  • Leben in und mit der Natur
  • Natur­na­he Spielraumgestaltung
  • Schwimm­teich­bau
  • Gar­ten- und Schulgartengestaltung
  • Bau­en und Solararchitektur

Über die Jah­re wur­den Semi­na­re, die von 1990–2002 über das Jah­res­pro­gramm des IFAU erfolg­reich ange­bo­ten wur­den, wei­ter­ent­wi­ckelt (z. B. Spiel- und Frei­raum­sym­po­si­um), an Koope­ra­ti­ons­part­ner aus­ge­la­gert (z. B. Pro­jekt­ta­ge) oder auch ein­ge­stellt. Dadurch wur­den Platz und Res­sour­cen frei für wei­ter­füh­ren­de Pro­jekt­ar­bei­ten des IFAU, wie die Kin­der­Uni oder NATURSCHAUSPIEL.

Foto: IFAU, Jah­res­pro­gram­me 1990–2002